Indonesien ist reich an Regenwäldern und das weltgrößte Palmölerzeugerland. Am Donnerstag hatte Präsident Joko Widodo nach Angaben des Wirtschaftsministeriums angeordnet, dass in den kommenden drei Jahren keine weiteren Flächen für die Produktion von Palmöl gerodet werden dürfen. Damit wolle Indonesien dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und den Anbau von Palmöl umweltverträglicher zu machen.
Umweltorganisationen erklärten, die Einhaltung des Moratoriums müsse auch überprüft werden. Eine Verordnung allein genüge nicht. Palmöl ist Bestandteil zahlreicher Produkte, unter anderem wird es für die Herstellung von Eiscreme, Kosmetika, Zahnpasta, Seife und Backwaren verwendet. Für den Anbau wurden in dem muslimisch dominierten Inselstaat mit über 260 Millionen Einwohnern in den vergangenen Jahren zunehmend Urwälder gerodet und damit der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten zerstört.
Nach einem Bericht der Indonesien-Sektion von Greenpeace sind 25 der größten Palmöl-Produzenten, die internationale Konzerne wie Unilever, Nestlé, Colgate-Palmolive oder Mondelez beliefern, für die Abholzung von 130.000 Hektar Regenwald seit Ende 2015 verantwortlich. Davon seien allein 51.600 Hektar in der Provinz Papua gerodet worden, die als eine der artenreichsten Regionen der Welt gilt.