Unter dem Leitspruch "Befreit - verbunden - engagiert" wollen bis 18. September Delegierte aus mehr als 30 Ländern Europas über drängende Zukunftsfragen wie Migration, Rechtsextremismus und Fremdenhass beraten, teilte der Dachverband mit. Die Versammlung will unter anderem eine Stellungnahme zum aktuellen politischen Geschehen in Europa abgeben.
Evangelische Stimme Europas
Das Gremium repräsentiert rund 50 Millionen europäische Protestanten aus fast 100 lutherischen, methodistischen, reformierten und unierten Kirchen. Der Dachverband versteht sich als evangelische Stimme Europas. Zuletzt trafen sich Europas Protestanten zu ihrer Vollversammlung 2012 in Florenz und 2006 in Budapest. Für die Union Evangelischer Kirchen (UEK) will die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, an der Tagung in Basel teilnehmen.
Mit Blick auf die Ökumene erwägt die GEKE-Vollversammlung die Aufnahme weiterer Gespräche mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Dazu soll erstmals seit der Reformation im 16. Jahrhundert eine Absichtserklärung zwischen dem Vatikan, vertreten durch den päpstlichen "Ökumene-Minister" Kardinal Kurt Koch, und dem GEKE-Präsidenten, dem Schweizer Gottfried Locher, unterzeichnet werden.
Damit soll der Grund für einen neuen Dialog zwischen der römisch-katholischen Kirche und den evangelischen Kirchen Europas gelegt werden. Das Dokument werde während des Festgottesdienstes am Sonntag, 16. September, um 10.00 Uhr im Basler Münster unterzeichnet, hieß es.
Sozialen und kulturellen Zusammenhalt in Europa stärken
Als Hauptredner des Basler Protestanten-Gipfels wird Andrea Riccardi, Gründer der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio, erwartet. Langfristig wolle die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa den sozialen und kulturellen Zusammenhalt in Europa stärken und auf Missstände in Europa reagieren, hieß es weiter. Dazu wollen die Kirchen sich besser vernetzen und gemeinsame Hilfsprojekte auf den Weg bringen.
Die GEKE wurde 1973 gegründet, damals noch unter dem Namen "Leuenberger Kirchengemeinschaft". Zentrales Ziel war damals die Spaltung zwischen den reformierten und lutherischen Kirchen Europas zu überwinden.
Durch die Verabschiedung der "Leuenberger Konkordie", der jahrzehntelange Lehrgespräche vorausgingen, wurde im März 1973 eine über 450 Jahre währende Kirchentrennung in Europa beendet. Theologen bezeichnen das zu Grunde liegende Ökumene-Modell als "Einheit in versöhnter Verschiedenheit". Die Mitgliedskirchen gewähren sich Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft. Sie erkennen gegenseitig Ordination und Ämter an.