Dies treffe vor allem in ländlichen Regionen, in Pflegeeinrichtungen und mit Blick auf bestimmte Gruppen wie etwa Menschen mit ausländischen Wurzeln zu, sagte am Mittwoch in Bremen der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Lukas Radbruch. Der Verband richtet erstmals in der Hansestadt einen Palliativ-Kongress aus, der am Mittwoch begonnen hat und zu dem bis Samstag etwa 1.500 Teilnehmer erwartet werden.
Aktuell verfügten nicht einmal 20 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland über eine Palliativstation, kritisierte Radbruch. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe, bekräftigte, gerade in ländlichen Regionen könne der Wunsch nach einer palliativen Begleitung am Lebensende nach aktuellsten wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen oft nur schwer erfüllt werden. Auch für junge Erwachsene sei es schwierig, passende Plätze für eine palliative Versorgung zu finden, hieß es.
Unter Palliativmedizin versteht man die schmerzlindernde Behandlung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen. Ziel der Versorgung ist es, den Patienten ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Nicht mehr Heilung und Lebensverlängerung stehen im Vordergrund, sondern der bestmögliche Erhalt der Lebensqualität. Die Palliativmedizin umfasst neben der ärztlichen Versorgung mit Medikamenten auch die pflegerische Betreuung der Patienten. Zudem begleiten Psychologen, Seelsorger und Sozialpädagogen die Sterbenden.