Mit dem Eingeständnis rief er zugleich Gläubige zu Bußübungen im Gebet und Fasten auf. Dies solle das Gewissen, "unsere Solidarität und unseren Einsatz für eine Kultur des Schutzes und des 'Nie wieder' gegenüber jeder Art und jeder Form von Missbrauch wecken." Fasten und Beten werde helfen, "uns vor den Herrn und vor unsere verwundeten Brüder und Schwestern zu stellen" und "die Begierde des Herrschens und des Besitzens zu besiegen". Das Bewusstsein der Sünde helfe, die Fehler anzuerkennen und in der Gegenwart "stärker für einen Weg erneuerter Umkehr" einzutreten.
Insbesondere machte Papst Franziskus einen "Klerikalismus" für Tausende von Missbrauchsfällen verantwortlich. Klerikalismus erzeuge eine Spaltung in der Kirche, die dazu beitrage, viele der Übel weiterlaufen zu lassen. "Zum Missbrauch Nein zu sagen, heißt zu jeder Form von Klerikalismus mit Nachdruck Nein zu sagen", erklärte der Papst.
Bereits zuvor hatte er in einer Stellungnahme die kürzlich bekanntgewordenen Missbrauchsfälle im US-Staat Pennsylvania durch katholische Geistliche als "kriminell" und "moralisch verwerflich" verurteilt und Verantwortung von Tätern und jenen eingefordert, die den Missbrauch deckten.
Außer in den USA beschäftigen sich unter anderem auch in Österreich und Irland Untersuchungskommissionen mit massenhaften Missbrauchsfällen in katholischen Einrichtungen. Die Deutsche Bischofskonferenz will das Ergebnis ihrer Untersuchungen über Missbrauch in der katholischen Kirche am 25. September im Rahmen ihrer Vollversammlung in Fulda vorstellen.