Foto: Kinder-Kunstkirche
Die evangelische Pauluskirche in Bochum-Langendreer soll nach ihrer Entwidmung 2019 ein Ort der Begegnung bleiben. Daniel Jarackas und seine Frau sind selbst langjährige Mitglieder der Paulusgemeinde. Der Hahn ist das Logo der Kinder-Kunstkirche.
Kirche als Experimentierfeld für Kinder
Auch wenn sie bald kein Gotteshaus mehr ist, soll die evangelische Pauluskirche in Bochum-Langendreer nach ihrer Entwidmung 2019 ein Ort der Begegnung bleiben. Nach Plänen des Bochumer Unternehmerpaares Daniel und Myriam Jarackas soll dort im Frühjahr die erste Kinder-Kunstkirche in Deutschland entstehen.
"Wir wollen einen Ort schaffen, an dem Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen können, ohne Vorgaben und Bewertung", sagte der Betriebswirt Daniel Jarackas dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit kunstpädagogischer Begleitung solle ein künstlerisches Experimentierfeld für Kinder geschaffen werden. Daniel Jarackas und seine Frau sind selbst langjährige Mitglieder der Paulusgemeinde.
Foto: Kinder-Kunstkirche
Die evangelische Pauluskirche in Bochum-Langendreer.
Sie wurden in der Kirche getraut, ihre dreijährigen Zwillinge gehen in die Kindertagesstätte der Gemeinde. In einem mehrjährigen Prozess zur Umnutzung von Gebäuden, die die Gemeinde nicht mehr unterhalten kann, habe sich das Presbyterium der
Pauluskirche jetzt für das Konzept der Kinder-Kunstkirche ausgesprochen.
Kein Zwang, sich mit Glaubensfragen zu befassen
Das Ehepaar Jarackas hat bereits 2006 in Essen das "Phänomania Erfahrungsfeld" in einer historischen Maschinenhalle auf Zeche Zollverein übernommen. Weitere naturwissenschaftliche Mitmachmuseen betreiben die Jarackas in Peenemünde, Carolinensiel und Büsum. Bei der Pauluskirche gehe es ihnen auch um den Erhalt des 113 Jahre alten neugotischen Gebäudes, das 2005 umfassend renoviert wurde, sagte Daniel Jarackas. Inhaltlich sei man "gesprächsoffen". Der Bezug zur Kirche sei durch den Raum gegeben. "Es soll aber niemand das Gefühl haben, sobald ich dorthin gehe, muss ich mich mit Glaubensfragen befassen," betonte er.
Foto: Kinder-Kunstkirche
Bei der Umgestaltung der Pauluskirche zur Kinder-Kunstkirche geht es auch um den Erhalt des 113 Jahre alten neugotischen Gebäudes.
Die Angebote in der Kinder-Kunstkirche sollen zwar unter professioneller Anleitung stattfinden. Ausdrücklich setze man aber darauf, keine kleinen Künstler auszubilden, sondern Freiräume zu schaffen, sagte Daniel Jarackas. So könne etwa ein einfacher Pappkarton als Spielzeug weit mehr Kreativität freisetzen als vorprogrammierte Spiele auf dem Computer. Dem Konzept zufolge sollen sich die Angebote vormittags vor allem an Schulklassen, Kindergärten oder soziale Einrichtungen richten. Nachmittags und am Wochenende ist ein offenes Programm für Familien und Kindergeburtstage geplant.
Unterstützer und Sponsoren gesucht
Derzeit ist das Unternehmerpaar Jarackas noch auf der Suche nach Sponsoren und Unterstützern für den Betrieb der Kunstkirche, während die Auf- und Umbaukosten aus Eigenmitteln finanziert werden sollen. Ein Logo für die Kinder-Kunstkirche ist schon gefunden: ein stilisierter bunter Hahn, inspiriert vom Wetterhahn, der seit langem das Kennzeichen der Pauluskirche ist.