Bouffier betonte, mit der neugeschaffenen Stelle setze die Landesregierung "ein klares Zeichen, dass Hass und Hetze gegen Juden in Hessen keinen Platz haben". Semmelroth selbst kündigte einen entschlossenen Kampf gegen jede Form des Antisemitismus an: Dass es mehr als 70 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur überhaupt der Funktion eines solchen Beauftragten bedürfe, zeuge von der ungebrochenen Virulenz dieses Phänomens, sagte der neu berufene Beauftragte. Der Antisemitismus äußere sich "immer dreister, anmaßender und auch physisch brutal". Semmelroh erinnerte an die Angriffe gegen Kippa-Träger in Berlin und die Attacken gegen einen Rabbiner in Offenbach. Auch Bouffier beklagte, die Hemmschwelle sei gesunken. Der Kampf gegen Antisemitismus sei eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft.
Der Landesvorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Hessen, Jacob Gutmark, und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Salomon Korn, nahmen an der Zeremonie in der Wiesbadener Staatskanzlei teil. Beide begrüßten die Ernennung Semmelroths und boten ihm ihre Unterstützung an. Gutmark sagte, der Antisemitismus biete "ein breites Spektrum an Hässlichkeit". Korn wies darauf hin, dass Juden schon seit Kaiser Konstantins Zeiten im Jahr 324 im heutigen Bundesgebiet ansässig sind, "und damit länger als so mancher erst später zugewanderte deutsche Stamm".