Es sei "gut, wenn wir skeptisch sind gegenüber den Idealen, die uns Populisten vorgaukeln ebenso wie gegenüber unverhohlenem Eigennutz, wie er als Politik über den großen Teich zu uns schwappt", sagte Junkermann am Mittwoch in ihrer Predigt zum Augsburger Friedensfest in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg.
Die Magdeburger Bischöfin rief auch dazu auf, die eigenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ideale kritisch zu hinterfragen: "Wir selbst hängen ja an der Rendite, an den Kapitalerträgen, am Reichtum - und nicht zuerst an einem Wirtschaften, das den Menschen dient und dem Lebensraum für alle." Das marktwirtschaftliche Ideal könne Zerstörungskraft entwickeln, meinte Junkermann: "Es ist ein Ideal, das hohe Kosten fordert."
Man dürfe sich mit dieser Realität jedoch nicht abfinden. Stattdessen seien Utopien wichtig, betonte Junkermann und griff das Thema "Utopie" des diesjährigen Friedensfestes auf. Christen könnten dabei auf Gott vertrauen. Er stehe für die Utopie einer besseren, friedlichen Welt ein, erklärte Junkermann: "Gut, wenn unsere Träume und Sehnsüchte, wenn Friede und Gerechtigkeit in Gottes Hand sind. Dann finden wir zur Friedlichkeit."
Das Augsburger Friedensfest wird seit 1650 immer am 8. August gefeiert. Damals bekamen die Augsburger Protestanten nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges ihre Religionsfreiheit zurück. Seit 1950 ist der 8. August ein Feiertag, der nur für das Stadtgebiet Augsburg gilt.