An dem Treffen evangelikaler, pietistischer und charismatisch ausgerichteter Christen aus Landes- und Freikirchen nahmen nach Veranstalterangaben seit Mittwoch rund 1.700 Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet teil. Prominenter Redner war der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder.
Eines der zentralen Konferenzthemen war die Integration von Flüchtlingen. Eine Herausforderung liege darin, die Wertesysteme fremder Kulturen mit dem christlich-jüdischen Werteverständnis der heimischen Kultur in Deckung zu bringen, sagte der Migrationsbeauftragte der Allianz, Herbert Putz, am Sonntag. Die Bemühungen der vergangenen Jahrzehnte um die Integration gerade der türkischen Bevölkerungsanteile in die deutsche Gesellschaft nannte er "ein Lernfeld, um es besser zu machen." Dies gelte nicht nur gesamtgesellschaftlich, sondern auch im Hinblick auf die christlichen Gemeinden im Land. "Es hätte der Integration nicht geschadet, wenn Christen in der Vergangenheit mehr Kontakt zur türkischen Community gesucht hätten", sagte Putz.
Der Politikbeauftragte der Evangelischen Allianz, Uwe Heimowski, forderte zu mehr gesellschaftlicher Einmischung auf. "Wir müssen als Christen offen sein dafür, dass uns Not und Elend vor die Füße fallen und unseren Alltag durchbrechen", sagte Heimowski. Christen sollten prüfen, in welchen Lebenssituationen sie Verantwortung übernehmen können. Dies beginne nicht erst bei der Parteipolitik. Die grundsätzliche Bereitschaft, sich Menschen zu zuwenden, sei etwas genuin Christliches.
Die fünftägige Konferenz stand in diesem Jahr unter dem Motto "Berufung". Die Deutsche Evangelische Allianz vertritt als Dachverband rund 1,3 Millionen Christen. Gegründet wurde sie 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gibt es rund 1.000 örtliche Allianzgruppen. Vorsitzender der DEA ist Pastor Ekkehart Vetter, der Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes. Hauptsitz ist Bad Blankenburg, wo 1886 die erste Allianzkonferenz stattfand.