Zum Auftakt der Wallfahrt am Montag betonte der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, der Passauer Bischof Stefan Oster, dass die Jugendlichen mit ihrer unterschiedlichen Herkunft ein wichtiges Zeichen der Verständigung setzten. "Und ich erhoffe mir, dass viele von ihnen Sauerteig für Frieden und Verständigung und gegen Spaltung und Fremdenfeindlichkeit sein werden."
Das Motto der diesjährigen Ministrantenwallfahrt nach Rom, "Suche Frieden und jage ihm nach", spiegele den Wunsch vieler Menschen nach Frieden in einer Zeit wider, in der sie zahlreichen Gefährdungen ausgesetzt seien. Heute müssten sich Jugendliche viel stärker als in der Vergangenheit dafür rechtfertigen, wenn sie sich in der Öffentlichkeit zu ihrem Glauben bekennen, sagte Oster. Dies erfordere besonderen Mut. Die Teilnehmer der alle vier Jahre stattfindenden Romwallfahrt sind zwischen 13 und 23 Jahren alt.
Die Pilgerreise setzt laut dem Präsidenten des Internationalen Ministrantenbundes, dem serbischen Bischof Ladislav Nemet, auch ein internationales Zeichen der Solidarität: "Nachdem die Grenzen auch in Europa langsam geschlossen werden, ist es eine mutige Aussage, dass wir Christen zusammen bleiben und ein Zeugnis unserer lebendigen Gemeinschaft ablegen." Die Teilnehmer der Wallfahrt bemühten sich, ihren Glauben zu vertreten, ohne andere auszugrenzen oder zu dämonisieren. Ziel sei es vielmehr, die bestehenden Unterschiede zu überbrücken, erklärte der Bischof von Zrenjanin. "Wir bauen keine Mauern und Zäune zwischen verschiedenen Gruppen oder Nationen."
Auf dem Höhepunkt der einwöchigen Pilgerfahrt werden die Ministranten am Dienstagabend auf dem Petersplatz von Papst Franziskus zu einer Sonderaudienz empfangen. Aus Italien sind keine Teilnehmer bei der Ministrantenwallfahrt angemeldet. Der Präsident des Ministrantenbundes führte dies darauf zurück, dass es in der Italienischen Bischofskonferenz keine Jugendkommission gibt, die eine solche Teilnahme organisieren könne. Geschenke an den Papst würden von Jugendlichen aus den USA, der Ukraine und Deutschland überreicht.