US-Außenminister Mike Pompeo begrüßte die "längst überfällige" Entscheidung vom Mittwoch, doch die Verlegung sei "nicht genug". Er kenne "keine glaubwürdigen Beweismittel" gegen Brunson. Diesem werden Spionage und Unterstützung "terroristischer Verbände" vorgeworden.
Der presbyterianische Pastor aus North Carolina lebt und arbeitet seit rund zwei Jahrzehnten in der Türkei. Er betreut eine Gemeinde in Izmir. Im Oktober 2016 wurde Brunson festgenommen. US-Präsident Donald Trump und hochrangige Regierungsvertreter setzten sich für Brunson ein. Bei einer Konferenz zum Thema Religionsfreiheit forderte der US-Botschafter für internationale religiöse Freiheit, Sam Brownback, in dieser Woche Brunsons Freilassung.
Der christliche Rechtshilfeverband "American Center for Law and Justice" (ACLJ), der die Brunson-Familie vertritt, bestätigte am Mittwoch, dass Andrew Brunson wieder zu Hause sei. Präsident Trump habe eine "kritische Rolle gespielt, um Pastor Brunsons Freiheit zu gewinnen", erklärte ACLJ-Leiter Jay Sekulow. Der Anwalt ist auch als Rechtsberater für Donald Trump beschäftigt. Brunsons türkischer Anwalt Ismail Cem Halavur sagte im NBC-Fernsehen, der Gesundheitszustand des 50-Jährigen sei gut.
Vergangene Woche hatte ein türkisches Gericht weitere Untersuchungshaft von Brunson angeordnet. Das Urteil war in den USA auf scharfe Kritik gestoßen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan soll laut Medienberichten den "Austausch" von Brunson für das in den USA lebende Oberhaupt der Gülen-Bewegung, Fethullah Gülen, vorgeschlagen haben. Die nächste Gerichtsverhandlung im Fall Brunson soll am 12. Oktober stattfinden. Brunson darf die Türkei nicht verlassen.