Viele Menschen haben Fragen zum Sinn des Lebens und zum Glauben. Doch sie gehen nur sehr selten in einen Gottesdienst oder zu einer Gemeindeveranstaltung, um darüber zu sprechen. Menschen empfinden sich als Christinnen und Christen, sagen aber, dass sie bei ihrem Glauben auf die Kirchen verzichten können.
Vieles, was wir als Kirchen tun, wird als "closed shop" empfunden – und das gilt sogar für viele, die getauft und vielleicht noch Mitglied der Kirche sind. Dieser Realität müssen wir uns als Kirchen stellen, wir müssen lüften und neu sortieren. Darüber hat die Synode der EKD bei der vergangenen Tagung diskutiert. Wir haben unsere Erlebnisse und Erfahrungen aus dem Jahr 2017 ausgewertet und uns überlegt, welche Schwerpunkte wir jetzt setzen wollen:
Zuhören, bevor wir predigen
Vielen Menschen ist das, was wir als Kirchen tun, fremd. Sie gehen vorbei, statt reinzukommen. Was schreckt sie ab? Und was sind die Fragen, die sie bewegen? Bevor wir einen bunten Blumenstrauß neuer Gruppen und Angebote starten, müssen wir herausfinden, was Menschen von uns erwarten. Wir müssen ihnen als Erstes zuhören.
Hingehen, statt zu uns einzuladen
Dazu müssen wir uns auf den Weg zu den Menschen machen, also rausgehen aus der Komfortzone. Es gilt, offen zu sein, für neue Begegnungen, andere Orte, Milieus und Themen, die vielen von denen, die in der Kirche arbeiten, bisher fremd sind.
Sprache überprüfen
Oft ziehen wir uns in Fragen des Glaubens auf Floskeln und vermeintliches Basiswissen zurück. Wir verwenden eine Sprache, die Menschen nicht verstehen und sie schon gar nicht berührt.
Umkehr des Blickwinkels
Wir wollen uns auf die Sicht skeptischer, aber neugieriger Menschen einlassen. Unseren eigenen, mit den Eigenheiten der Kirche vertrauten Blickwinkel müssen wir umkehren. Wir haben begonnen, uns zu verändern, müssen aber dringend weiter daran arbeiten.
Was fällt Ihnen zu diesen oder anderen Punkten ein? Schreiben Sie uns an reformationstag2018 [at] ekd.de!