Wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte, erhalten der syrische Regisseur Feras Fayyad und die Arte-Beauftragte Gudrun Hanke-El Ghomri den Preis für den Film "Die letzten Männer von Aleppo". Geehrt wird zudem der Journalist Johannes Böhme, der für die "Süddeutsche Zeitung" den Artikel "Sorgenkinder" schrieb. Die mit je 5.000 Euro dotierten Preise werden am 4. Oktober in Frankfurt am Main überreicht.
Fayyads und Hanke-El Ghomris Dokumentation zwinge den Zuschauer zu verstehen, dass die Menschen in Syrien vor Krieg fliehen, begründete die Jury ihre Entscheidung in der Kategorie Elektronische Medien. Der syrische Filmemacher begleitete den Angaben zufolge zwei Jahre lang Mitglieder einer Hilfstruppe in Aleppo, die etwa Menschen aus den Trümmern bombardierter Häuser bargen oder nach Leichenteilen suchten. Der Film erzähle die persönlichen Geschichten hinter der Zerstörung, die Sorge der Lebenden, die Verzweiflung der Überlebenden und die Angst der Kinder. Er sei ein "Hilferuf aus Aleppo", lobte die Jury. Hanke-El Ghomri hatte die Kinofassung für das Arte-Fernsehformat redaktionell bearbeitet.
In seinem Artikel "Sorgenkinder" berichtet Böhme über ein Wiedersehen mit Jungen und Mädchen, die er als Zivildienstleistender vor neun Jahren täglich betreute. Die Kinder leiden an körperlichen Behinderungen, die nicht offensichtlich erkennbar sind. Der Beitrag entlasse den Leser nicht mit einfachen Antworten, begründete die Jury ihre Entscheidung in der Kategorie Printmedien. Stattdessen wecke er "tiefes Verständnis für Menschen, denen der Lebensrucksack schon in Kindertagen vollgepackt wird". Die Jury hebt vor allem den hohen Rechercheaufwand und brillanten Schreibstil Böhmes hervor.
Mit einem Sonderpreis ehrt die Jury die Journalistinnen Katja Grundmann und Anna Sprockhoff. In ihrer Multimedia-Serie "Aufwachsen als Flüchtlingskind - Ein Jahr danach" für die "Landeszeitung für die Lüneburger Heide" thematisieren die Journalistinnen das Leben jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland. Der Sonderpreis ist mit 2.000 Euro dotiert.
Der Katholische Medienpreis wird seit 2003 jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz zusammen mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten und dem Katholischen Medienverband verliehen. Ausgezeichnet werden Beiträge, die die Orientierung an christlichen Werten sowie das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge fördern.