In vielen Teilen der Welt "erleiden Christen Bedrängnis und Verfolgung. Dagegen braucht es bei uns nicht viel Mut, sich zum eigenen Glauben zu bekennen", sagte der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende und frühere Bundesgesundheitsminister dem christlichen Medienmagazin "pro" (4/2018). "Wir sollten dies - manchen dummen Sprüchen zum Trotz - beherzt tun!"
Gröhe forderte zudem mehr Engagement im Einsatz für die Religionsfreiheit: "Antisemitismus und religiös begründete Gewalt gilt es entschlossen zu bekämpfen. Wir dürfen als Christen aber auch dankbar sein, in einem Staat zu leben, der sich der Religionsfreiheit verpflichtet weiß."
Der Antisemitismus in Deutschland habe in den letzten Jahren eine neue Qualität erreicht, fügte Gröhe hinzu, der auch Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag ist. "Hetzschriften, die früher anonym waren, erscheinen heute mit Namen und Adresse. Gegen Hass und Ausgrenzung, aber auch eine in Teilen unserer Gesellschaft zunehmende Verrohung anzugehen, bleibt leider eine Daueraufgabe", so Gröhe weiter.
"Schon als Student habe ich mich geschämt, dass die Kölner Synagoge, in deren Nähe ich wohnte, von Polizei geschützt werden musste", erinnerte sich Gröhe: "Geschützt vor allem vor rechtsradikalen Deutschen." Dass eine Zuwanderung aus Ländern mit einer tief verwurzelten antijüdischen Prägung die Situation verschärft, dürfe nicht verschwiegen werden. "Antisemitismus ist aber keineswegs nur ein Problem bei Zuwanderern", betont der CDU-Politiker.