"Es scheint, als ob Morde und Gewalttaten gegen Roma in der Ukraine und in Europa zur Normalität werden sollen", sagte der Vorsitzende des Zentralrates, Romani Rose, laut einer Mitteilung vom Montag in Heidelberg. "Die Politik und die staatlichen Institutionen müssen endlich ihre Verantwortung für Roma wahrnehmen und den Schutz der Menschen sicherstellen."
Dem Zentralrat zufolge wurde am vergangenen Samstag im ukrainischen Lwew (Lemberg) ein 24-jähriger Angehöriger der Roma-Minderheit ermordet, weitere Personen wurden schwer verletzt, darunter ein zehnjähriges Kind. Innerhalb von zwei Monaten sei dies inzwischen der fünfte Überfall von rechtsextremen Gruppen auf Roma in unterschiedlichen Regionen der Ukraine. Der Zentralrat habe die ukrainische Regierung bereits wiederholt aufgefordert, die Überfälle vollständig aufzuklären und die Täter tatsächlich strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen.
Zudem forderte der Dachverband die Parlamentarische Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die am 7. Juli in Berlin tagt, auf, die rassistischen Überfälle auf Roma in der Ukraine zu verurteilen. "Die OSZE muss den Antiziganismus jetzt genauso ächten wie den Antisemitismus und in ihren Mitgliedsstaaten analoge Programme zur Bekämpfung des Antiziganismus auflegen", sagte Rose.