Das Schiff der Regensburger Rettungsorganisation "Sea-Eye" habe seine Rettungsmission abbrechen müssen, teilte ein Sprecher am Donnerstagabend mit. Die Crew war nach eigenen Angaben auf dem Mittelmeer vor der libyschen Küste unterwegs, um in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten.
Nahezu zeitgleich habe auch der italienische Verkehrsminister die Küstenwache angewiesen, den seerechtlichen Status der "Seefuchs" zu überprüfen und gegebenenfalls ein Ermittlungsverfahren zu eröffnen. Die Besatzung der "Seefuchs" habe aus den sozialen Netzwerken davon erfahren, dass der italienische Verkehrsminister am Flaggenstatus des Schiffes zweifle. Daraufhin habe die Crew Kontakt mit ihrem Flaggenstaat, den Niederlanden, aufgenommen, um zu erfahren, dass die Niederlande sich nicht mehr verantwortlich fühlten.
"Nach mehr als zwei Jahren intensiver Zusammenarbeit mit den italienischen und niederländischen Behörden ist diese Vorgehensweise absolut unverständlich", erklärte Gorden Isler von "Sea-Eye". Die "Seefuchs" habe Kurs auf Valletta (Malta) genommen, obwohl zur gleichen Zeit 450 Menschen auf drei Schlauchbooten gesichtet worden seien, hieß es. Die Rettungsorganisation "Sea-Eye" hat seit 2016 nach eigenen Angaben 14.000 Menschen aus Seenot gerettet.