Bis 1990 sei in Westdeutschland der 17. Juni als Tag der Deutschen Einheit begangen worden "zum Andenken an die Opfer, als Zeichen des Protests und als Ausdruck der Hoffnung, dass eines Tages überall in diesem Land ein Leben in Freiheit möglich sein würde." Diese Hoffnung habe sich erfüllt, aber diese Freiheit müsse verteidigt werden.
Zusammenrücken und einander zum Essen einladen
"Deshalb feiern wir seit vergangenem Jahr den Tag der offenen Gesellschaft am Samstag vor dem 17. Juni", so der Bischof. Überall in Deutschland würden Menschen einander zum Essen einladen. Unter freiem Himmel würden Tische gedeckt und fremde Menschen einfach dazu gebeten. "Es wird geteilt, was jede und jeder mitbringt. Ein ganzes Land rückt zusammen und setzt dadurch ein Zeichen für Demokratie, Offenheit, Gastfreundschaft, Vielfalt und Einheit", sagte Dröge.
Beim Volksaufstand rund um den 17. Juni 1953 gingen nach Angaben der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur rund eine Million Menschen in mehr als 700 Städten und Gemeinden in der DDR auf die Straße. Gefordert wurden der Rücktritt der DDR-Regierung sowie freie und geheime Wahlen. Die Streiks und Demonstrationen wurden vom sowjetischen Militär niedergeschlagen. Schätzungen zufolge starben mehr als 50 Menschen, Hunderte wurden verletzt, bis zu 15.000 kamen in Haft.
Die Bundesregierung wird am Sonntag mit einer zentralen Gedenkfeier am Mahnmal des Volksaufstandes auf dem Friedhof Seestraße in Berlin Wedding an den 17. Juni 1953 erinnern. Zudem wird es in ganz Ostdeutschland weitere Gedenkveranstaltungen und Gottesdienste geben.