Der Beitrag sei "von der Satirefreiheit gedeckt". Zugleich sagte Bellut, er bedauere, "dass bei einem kleinen Teil der Zuschauer religiöse Gefühle verletzt wurden". Wegen des "heute-show"-Beitrags vom 6. April waren mehrere Programmbeschwerden beim ZDF eingegangen.
Einer der Beschwerdeführer, der Christliche Medienverbund KEP, hatte am Mittwoch mitgeteilt, Bellut habe sich in seiner Antwort auf die Programmbeschwerde für den Satirebeitrag entschuldigt. In dem Schreiben, das dem epd vorliegt, hatte der Intendant erklärt, die "heute-show" habe mit der Satire die "Instrumentalisierung christlich-abendländischer Werte durch die AfD zur Rechtfertigung islamfeindlicher Ressentiments" anprangern wollen. "Ich kann - jenseits dieser Einordnung, die mir wichtig ist - sehr gut nachvollziehen, wenn Sie sich über diese Art der Darstellung beschweren", heißt es in dem Brief weiter.
Eine Herabwürdigung des christlichen Glaubens und seiner Symbole sei nicht beabsichtigt gewesen, schrieb Bellut an den Medienverbund: "Sollten Ihre religiösen Gefühle dennoch verletzt worden sein, bitte ich dies zu entschuldigen." Der KEP-Verbund, ein Zusammenschluss christlich-konservativer Medienvertreter mit Sitz in Wetzlar, gibt sich mit dem Schreiben des Intendanten nicht zufrieden und will deshalb gemäß der nächsten Stufe des Programmbeschwerde-Verfahrens beantragen, dass der ZDF-Fernsehrat sich mit dem Thema befasst.
Die "heute-show" hatte in dem umstrittenen Beitrag die vermeintliche Affäre um Schokoladen-Hasen der Firma Lindt aufgegriffen, die angeblich aus Rücksicht auf den Islam nicht mehr unter der Bezeichnung "Osterhasen" verkauft werden dürften. In der Sendung spottete "heute-show"-Moderator Oliver Welke, der Osterhase sei bekanntlich "die zentrale Figur der christlichen Mythologie" und ließ dazu einen Plüschhasen einblenden, der an seinen langen Ohren ans Kreuz genagelt war. Der Beitrag hatte kurzzeitig auch die Justiz beschäftigt: Bei der Staatsanwaltschaft Mainz gingen mehrere Strafanzeigen ein. Diese sah jedoch keinen Anfangsverdacht auf eine Straftat.
Der Medienverbund KEP orientiert sich inhaltlich an den konservativen Positionen der Deutschen Evangelischen Allianz. Der Verbund produziert unter anderem die Publikationen "Christliches Medienmagazin pro" und "Israelnetz Magazin".