Die Entschuldigung gelte "ausdrücklich dem Menschen Dieter Amann", bei der AfD habe er sich nicht entschuldigt, betonte Welke.
Der AfD-Politiker, der unter einer Sprachstörung leidet, hatte in einer Bundestagsausschusssitzung über Familiennachzug gesprochen und zu Beginn der Anhörung auf seine Behinderung hingewiesen. In der "heute-show" vom 2. Februar wurde allerdings nur ein Ausschnitt der Rede verwendet, ohne die Einleitung.
Der Ausschnitt zeigte Amann, wie er von einem Blatt abliest und Zweifel daran äußert, dass Flüchtlinge ausreichend gut Deutsch sprechen, um auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dabei bricht seine Stimme, und er gerät ins Stottern. Aus dem Off ertönte daraufhin Gelächter. Welke sagte nach dem Abschnitt: "Sprache ist das Allerwichtigste."
Der Moderator bezeichnete den Beitrag am 5. Februar als Fehler. "Wir waren uns sicher, hier ist ein Bundestagsneuling etwas nervös, während er über Sprache und Flüchtlinge redet", erklärte Welke in einem Statement auf der Website der Sendung. "Hätte irgendjemand aus unserer Runde gewusst, dass Herr Amann unter einer Sprachstörung leidet, wäre dieser Clip niemals in der 'heute-show' gelaufen." Im Gegensatz zu anderen finde er, dass politische Korrektheit doch sinnvoll sei, so der Moderator. Sollte sich Amann durch den Filmausschnitt und die anschließende Moderation verletzt fühlen, tue ihm das "persönlich sehr leid".
Amann erklärte, seine "demütigende Darstellung als behinderte Lachnummer" habe traumatische Kindheitserinnerungen geweckt. Er akzeptierte die Entschuldigung aber unter der Bedingung, dass diese auch in der nächsten Sendung vorgetragen werde. Am 9. Februar gab es wegen der Karnevalssendung "Mainz bleibt Mainz" keine "heute-show" im ZDF.
Die baden-württembergische AfD-Landtagsfraktion warf dem ZDF vor, sich in "menschenverachtender Weise" über Amann ausgelassen zu haben. Dieser ist als Parlamentarischer Berater der Fraktion tätig. Bei der Bundestagswahl 2017 war Amann AfD-Direktkandidat im Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen, verpasste aber den Sprung ins Parlament. Der Diplom-Verwaltungswirt gibt "25 Jahre Tätigkeit in einer unteren Verwaltungsbehörde in Baden-Württemberg" als beruflichen Hintergrund an.