"Das Geld darf nicht nur ein weiteres mal mit großer Geste öffentlichkeitswirksam zugesagt werden, es muss auch nachprüfbar, verlässlich und kontinuierlich in konkrete humanitäre Hilfsprogramme vor Ort fließen", erklärte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Sonntag. Zugleich äußerte sie die Hoffnung auf ein Friedenssignal. Zu der Konferenz laden die EU und die UN ein.
Füllkrug-Weitzel erklärte, wegen mangelnder Zahlungsdisziplin der Gebernationen hätten UN-Organisationen einen Teil der für Syrien zugesagten Mittel an lokale Hilfswerke stoppen müssen. "Das ist ein humanitäres Desaster und riesiger Skandal", sagte Füllkrug-Weitzel. Nach ihren Worten finanziert die Bundesregierung Hilfen direkt nur in den Oppositionsgebieten in Syrien. In Regierungsgebieten werde ausschließlich über die Vereinten Nationen finanziert, die aber wegen mangelnder Zahlungsmoral anderer Staaten machtlos seien. Kirchliche und private Hilfswerke könnten jedoch über ihre Partner auch in regierungskontrollierten Gebieten verlässlich tätig sein.
Mehr als 13 Millionen Syrerinnen und Syrer benötigen aktuell humanitäre Hilfe, mindestens drei Millionen sind aber nur schwer oder gar nicht erreichbar. "Helfer vor Ort versuchen unermüdlich, ein Stück Humanität in diesen unmenschlichen Konflikt zu bringen", sagte Füllkrug-Weitzel. Dabei gehe es eben nicht nur um den Schutz vor Bomben. "Zu einem würdevollen Leben gehört auch, ein Dach über dem Kopf zu haben und sich nicht zwischen lebensnotwendiger Medizin und Essen entscheiden zu müssen."