Der Hamburger Gottesdienst überzeuge durch sein innovatives Konzept, und der Einbecker Gottesdienst treffe das Lebensgefühl der Biker punktgenau, begründete der Vorsitzende der Stiftung, Stephan Goldschmidt, am Mittwoch in Kassel die Entscheidung der Jury. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.
Der Hamburger Gottesdienst gelte als "Mutter der Motorradgottesdienste" mit einem ausgereiften Konzept, erläuterte Goldschmidt. Der Gottesdienst in Einbeck sei dagegen Teil des gemeindlichen Gottesdienstprogramms und eher unspektakulär. Die Predigerin Susanne Hornung, die selbst Bikerin sei, habe das Lebensgefühl der Zielgruppe aber gekonnt in Beziehung zu einem Bibeltext gesetzt. In beiden Gottesdiensten werde deutlich, dass Motorradfahren Emotionen wecke und Ausdruck eines Lebensgefühls sei.
Beim Hamburger Motorradgottesdienst, der bis 1983 zurückreicht, kommt im Hamburger Michel regelmäßig eine riesige Bikergemeinde zusammen, so dass der Gottesdienst auf den Vorplatz übertragen werden muss. Der Einbecker Gottesdienst war eingebettet in ein attraktives Rahmenprogramm, zu dessen Höhepunkt ein Motorradkonvoi der angereisten Teilnehmer gehörte.
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes mit Sitz in Kassel und vergibt den Gottesdienstpreis bereits zum zehnten Mal. Diesmal wurde er für Motorradgottesdienste ausgelobt. Bewertet wurden neben der theologischen, ästhetischen und sprachlichen Qualität das Eingehen auf die Zielgruppe, die Aufmerksamkeit für rituelles Handeln, die Wahl geeigneter Musik und die Berücksichtigung des besonderen Gemeinschaftserlebnisses.