Im evangelisch geprägten Nürnberg seien nur noch rund 50 Prozent katholisch oder evangelisch. Ein ähnliches Bild biete sich auch in den anderen deutschen Großstädten. Man sei auf dem Weg von einer Mehrheitskirche hin zu einer Minderheitskirche.
Laut Forschern sei in Bezug auf die Kirchen die Gruppe der Distanzierten am größten, sagte Pompe weiter. Sie hätten eine unscharfe, nebulöse Gläubigkeit, stünden den Kirchen distanziert gegenüber und wanderten zunehmend in die Gruppe der Säkularen ab, für die Kirche, Glaube und Religion gar keine Rolle mehr spielten. Glaube und Religion würden zudem vermehrt privatisiert, jeder suche sich das für sich Passende aus. Die Menschen von heute würden mit einem Überangebot an Möglichkeiten und Informationen bombardiert, so dass sie eher nach dem Nützlichen gehen. Das Gemeinsame im Glauben bröckle daher zunehmend, sagte der rheinische Pfarrer.
Die Landessynode, das Kirchenparlament der rund 2,4 Millionen Protestanten in Bayern, tagt noch bis Donnerstag. Schwerpunktthema ist diesmal "Missionarisch Kirche".