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Vorschlag zur Anhebung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung, um Pflegekräfte besser zu bezahlen.
Kassen wollen höheren Beitrag zur Pflegeversicherung
Die gesetzlichen Kassen schlagen eine Anhebung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung vor, um Pflegekräfte besser zu bezahlen. Nach jetzigem Stand könne der Beitragssatz etwa bis 2020 stabil bleiben, sagte der Vorstand des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Gernot Kiefer, laut Vorabmeldung den Zeitungen des "RedaktionsNetzwerks Deutschland" (Montag). "Aber sollten in dieser Legislaturperiode Leistungen ausgeweitet oder die Bezahlung des Personals verbessert werden, muss ein Teil sicher auch über einen höheren Beitragssatz finanziert werden." Derzeit liege dieser bei 2,55 Prozent, bei Kinderlosen bei 2,8 Prozent.
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD sei die Idee eines bundesweit verbindlichen Tarifvertrags für die Pflege verankert, erklärte Kiefer. Die Schwelle für eine allgemeinverbindliche Erklärung solle gesenkt werden. "Wir sind sehr gespannt, wie das alles ausgestaltet wird und man auch die kirchlichen Träger einbeziehen kann", sagte er.
Der GKV-Vorstand bemängelte außerdem den Personalmangel in der Pflege: "Wenn wir jetzt nichts tun, steuern wir auf eine dramatische Situation zu." In keinem anderen Beruf blieben freie Stellen solange unbesetzt wie in der Altenpflege. Das von der Koalition geplante Sofortprogramm für 8.000 zusätzlich Stellen sei zwar richtig, reiche aber nicht aus, sagte Kiefer. Derzeit sei der Arbeitsmarkt für Pflegekräfte "wie leer gefegt".
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