"Bei der Neueinstellung von Arbeitnehmern, die einen unbefristeten Rentenanspruch haben, sollte es keine Obergrenze bei Dauer und Zahl möglicher Befristungen geben", schreiben die Experten vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin in einem gemeinsamen Beitrag für den "Tagesspiegel" (Sonntag). Der Gesetzgeber solle eine entsprechende Regelung schaffen, die für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Verlässlichkeit schaffe.
Angesichts der Alterung der Erwerbsbevölkerung sehen Wagner und Richter nicht die Gefahr, dass die älteren Arbeitnehmer jüngere verdrängen könnten. Ältere Menschen könnten so ihre Rentenansprüche erhöhen, Arbeitgeber könnten erfahrene Arbeitskräfte gewinnen, argumentieren die Wissenschaftler.
Stichproben des Statistischen Bundesamts ergaben dem "Spiegel"-Bericht zufolge, dass der Großteil der erwerbstätigen Rentner (47,5 Prozent) in einem Minijob arbeitet. 24,8 Prozent der arbeitenden Senioren waren als Selbstständige tätig. Gründe für die Erwerbstätigkeit werden in der Auswertung nicht genannt.
Erstaunlich ist dem Bericht zufolge, dass die sogenannte Teilrente wenig genutzt wird, wie eine Sonderauswertung der Rentenstatistik zeigt. Im Jahr 2016 wählten nur 2.677 Personen diese Möglichkeit, schon vor Erreichen der Regelaltersgrenze einen Teil der Rente zu beziehen und gleichzeitig in Teilzeit zu arbeiten. Das soll einen gleitenden Übergang in den Ruhestand ermöglichen.