Der CDU-Politiker Markus Grübel wird Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit. Wie der Evangelische Pressedienst (epd) am Donnerstag aus Kreisen der Unionsfraktion erfuhr, soll der 58-Jährige das in dieser Wahlperiode neu geschaffene Amt antreten. Die Stelle soll dem Recht auf freie Ausübung des Glaubens Aufmerksamkeit verschaffen. Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hatte angekündigt, dass die Stelle des Beauftragten im CSU-geführten Entwicklungsministerium angesiedelt werden soll. Grübel war zuletzt Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium.
Der Politiker stammt aus Esslingen am Neckar und ist ausgebildeter Notar. Nach der Wiedervereinigung ging Grübel nach Sachsen, leitete das Grundbuchamt in Dresden und war später Referent im sächsischen Justizministerium. Der Katholik war nach eigenen Angaben unter anderem Vorsitzender der unabhängigen Kommission sexueller Missbrauch der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Missbrauchsbeauftragter für die katholische Militärseelsorge.
Union und SPD haben im Koalitionsvertrag angekündigt, einen Beauftragten für weltweite Religionsfreiheit einzusetzen. Zur Begründung heißt es dort, das Recht auf Religionsfreiheit werde weltweit zunehmend infrage gestellt oder komplett eingeschränkt. Hervorgehoben wird der Einsatz für verfolgte Christen in vielen Ländern der Welt. Die Bundesregierung hat traditionell auch eine oder einen Beauftragten für Menschenrechte im Auswärtigen Amt.
Aus Kreisen der Fraktion hieß es zudem, dass der bisherige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zum Beauftragten der Unionsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften ernannt wird. Der 57-Jährige ist Protestant und engagiert in der evangelischen Kirche. Er gehört der Synode - dem Parlament - der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Gröhe wurde in dieser Woche auch zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion von CDU/CSU im Bundestag gewählt.