Laut Hofmeister gebe es zwar aus verschiedenen Regionen immer wieder Anfragen; die Hürden für die Errichtung einer Autobahnkirche oder -kapelle stellten sich aber oft als zu hoch heraus.
So dürfe eine Autobahnkirche maximal einen Kilometer von einer Autobahnausfahrt entfernt sein. Außerdem müsse eine tägliche Öffnung von 8 bis 20 Uhr gewährleistet werden. Das Gotteshaus sollte mindestens einer Busgruppe, also rund 60 Personen, Raum bieten können.
Die Planung der ökumenischen Autobahnkirche "Sindelfinger Wald" macht laut Karl-Heinz Jaworski, Fachbereichsleiter "Kirche in Freizeit und Tourismus" der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Fortschritte. Er hofft, dass sie Ende 2019 eingeweiht werden könne. In jüngster Zeit hätten rechtliche Fragen im Vordergrund gestanden - so müsse die Autobahnkirche einer Ortsgemeinde zugeordnet werden, was voraussichtlich die evangelische Kirchengemeinde in Sindelfingen sein werde. Jaworski rechnet damit, dass der Architektenwettbewerb in wenigen Wochen startet.
Der jährliche deutschlandweite Tag der Autobahnkirchen wird 2018 am 22. Juli stattfinden. Geplant ist ein ZDF-Fernsehgottesdienst aus der Kirche in Baden-Baden. Um 14 Uhr soll es in allen Autobahnkirchen Andachten geben.
Die älteste der momentan 44 Autobahnkirchen steht in Adelsried zwischen Stuttgart und München. Sie feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen und ist neben Baden-Baden die am meisten besuchte Autobahnkirche Deutschlands, so Hofmeister. Insgesamt registrieren die Autobahnkirchen jedes Jahr über eine Million Besucher.
Am Dienstag ging in Braunsbach die Jahrestagung der Konferenz der Autobahnkirchen in Deutschland zu Ende. Gastgeber waren die Christusträger-Schwestern, die an der A 6 bei Schwäbisch Hall die Christophorus-Kapelle betreuen.