Der für Schulen zuständige Oberkirchenrat Detlev Bierbaum sagte bei der Vorstellung der Umfrage-Ergebnisse, dass ihm die 25 Prozent der bayerischen Bevölkerung zu denken geben, die Religion als ordentliches Schulfach ablehnten. "Wir müssen uns schon fragen, warum es da Gegenwind gibt." Die Gründe müssten jedoch differenziert betrachtet werden, mahnte Bierbaum. Vor allem ältere Menschen hätten sich gegen den Religionsunterricht ausgesprochen. "Das kann damit zusammenhängen, dass der Religionsunterricht damals schlicht und ergreifend schlecht war." Die Akzeptanz und Bedeutung des Schulfachs in der Gegenwart sehe er aber nicht gefährdet.
Unter den evangelischen Befragten seien 80 Prozent für das Fach Religion, erläuterte Hollmann. Die Befürworter gaben als Gründe in erster Linie an, dass jeder Mensch das Recht auf religiöse Bildung habe und der Religionsunterricht den Schülern wichtige Werte vermittle. Die Gegner des Religionsunterrichts bezogen sich laut Hollmann insbesondere darauf, dass Religion Privatsache sei.
Die Meinungsforscher fragten die 1.000 Bayern auch nach ihrem früheren Lieblingsfach in der Schule. Dabei landete Religion mit nur 38 Prozent auf dem vorletzten Platz der Beliebtheitsskala. Schlechter schnitt nur Physik (32 Prozent) ab.
"Wir müssen an den Fragestellungen der Schülerinnen und Schüler dran sein"
"Wir müssen an den Fragestellungen der Schülerinnen und Schüler dran sein", mahnte Bierbaum. Die Studie ist Teil des Projekts "Religionsunterricht 2026 - Weiterentwicklung des Religionsunterrichts", mit dem die Landeskirche den evangelischen Religionsunterricht verbessern will. Dafür wurden auch Umfragen unter den rund 340.000 Schülern durchgeführt, die jede Woche von den etwa 5.000 staatlichen und kirchlichen Religionslehrern in Bayern unterrichtet werden.