Gegendemonstranten blockieren "Frauenmarsch"

Mehrere hundert Demonstranten habenn Berlin einen flüchtlingsfeindlichen "Frauenmarsch" gestoppt.
Foto: epd-bild/Christian Ditsch
Mehrere hundert Demonstranten habenn Berlin einen flüchtlingsfeindlichen "Frauenmarsch" gestoppt.
Gegendemonstranten blockieren "Frauenmarsch"
Mehrere hundert Demonstranten haben in Berlin einen flüchtlingsfeindlichen "Frauenmarsch" gestoppt. Die von der kurdischstämmigen AfD-Politikerin Leyla Bilge organisierte Veranstaltung wurde am Samstag auf dem Weg zum Kanzleramt in der Friedrichstraße von Gegendemonstranten "im unteren vierstelligen Bereich" mehrere Stunden lang blockiert, wie die Polizei mitteilte.

Beobachter sprachen von rund 1.000 Gegendemonstranten und rund 500 Teilnehmern des "Frauenmarsches". Nach Auflösung des Marsches habe Bilge zu einer Abschlusskundgebung vor dem Kanzleramt aufgerufen, an der rund 300 Personen teilgenommen haben sollen.

Die Polizei war mit 900 Beamten im Einsatz, sieben von ihnen wurden verletzt, wie es hieß. Es habe mehrere vorübergehende Festnahmen sowie mehr als 73 Strafermittlungsverfahren gegeben wegen Landfriedensbruchs, Verstößen gegen das Versammlungsgesetz sowie Widerstands gegen Strafermittlungsbehörden.



Bilge hatte zu dem Marsch nach eigenen Angaben zum Schutz der Frauenrechte und aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung aufgerufen. Die Gegendemonstranten warfen den Initiatoren Rassismus unter dem Deckmantel des Feminismus vor.

Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete, war Bilge im vergangenen Herbst unter anderem bei einer "Pegida"-Veranstaltung aufgetreten. Am Samstag soll zudem der Dresdner Mitbegründer des islamfeindlichen "Pegida"-Bündnisses, Lutz Bachmann, in Berlin vor Ort gewesen sein und den "Frauenmarsch" mit seinem Handy gefilmt haben.