Die Anwältin setzte sich vier Jahrzehnte lang für die Rechte von Frauen, religiösen Minderheiten und Kindern in Pakistan ein. Sie war Mitbegründerin der pakistanischen Menschenrechtskommission und von 1987 bis 2011 deren Vorsitzende.
Als Verfechterin einer demokratischen Staatsordnung wurde Jahangir im Laufe ihres Lebens vielfach bedroht und zahlreiche Male inhaftiert, insbesondere in Zeiten von Militärdiktaturen. Als Mitbegründerin der Anwältebewegung gegen den damaligen Militär- und Regierungschef Pervez Musharraf wurde sie 2007 drei Monate lang unter Hausarrest gestellt. Sie erhielt immer wieder Todesdrohungen, erlebte Gewalt und mysteriöse Hauseinbrüche. Zwei Anschläge auf sich und ihre Familie hatte die Menschenrechtsaktivistin überlebt.
Der Oberste Richter Pakistans, Mian Saqib Nisar, würdigte die Anwältin als "tapfere Frau, die kein Blatt vor den Mund nahm". Auch andere pakistanische Richter betrauerten den Tod von Jahangir. Die Juristin hatte zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Martin-Ennals-Menschenrechtspreis.