Rörig äußerte sich anlässlich des "Safer Internet Day" am kommenden Dienstag (6. Februar) besorgt über fehlenden Kinder- und Jugendschutz im Internet. "Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche verändert sich durch die digitalen Medien fundamental", sagte er. Immer mehr Minderjährige erlitten sexuelle Übergriffe durch Cybergrooming, durch die Erpressung und Bloßstellung im Zusammenhang mit Sexting und durch die ungewollte Konfrontation mit Pornografie und Exhibitionismus. Über Smartphones hätten Täter nahezu ungestörte Kontaktmöglichkeiten zu Minderjährigen.
"Dennoch findet Kinder- und Jugendschutz im Netz nicht statt", kritisierte der Missbrauchsbeauftragte. Er begrüßte den Vorstoß der Koalitionäre, das Jugendmedienschutzrecht zu reformieren und mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket den Kinder- und Jugendschutz zu stärken. Dieses müsse auch den digitalen Raum berücksichtigen.
Von den Internet-Unternehmen erwarte er, dass sie ihrer Verantwortung künftig stärker nachkommen und ihre wichtigste Zielgruppe, die "Digital Natives", besser vor sexueller Gewalt schützen. Als Beispiele nannte er wirksame Zugangsbeschränkungen und Identifikationsverfahren, realistische Alterskennzeichnungen, leicht sichtbare und niedrigschwellige Beschwerdemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sowie kinder- und jugendschutzgerechte Grundkonfigurationen.
Der internationale "Safer Internet Day" ist eine Initiative der Europäischen Kommission, die jährlich zu Aktionen rund um das Thema Internetsicherheit aufruft. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto "Create, connect and share respect: A better internet starts with you". Die Aktivitäten in Deutschland koordiniert die Initiative "klicksafe".