Eiskunstlaufstar Katarina Witt sei der Fördergesellschaft für das Bauvorhaben beigetreten, sagte der Sprecher der Baustiftung, Wieland Eschenburg, am Dienstagabend beim Neujahrsempfang von Stiftung und Fördergesellschaft: "Da haben wir einen Goldschatz bekommen." Zu möglichen Spenden der Schauspielerin und TV-Moderatorin, die als DDR-Sportlerin mehrfach Olympia-Siegerin und Weltmeisterin war, wollte sich Eschenburg nicht äußern.
Für den nach Stiftungsangaben rund 38 Millionen Euro teuren Wiederaufbau des Turms fehlen weiter rund zehn Millionen Euro, sagte Eschenburg. Mit den Vorarbeiten für die Errichtung einer rund 27 Millionen Euro Grundvariante ohne Schmuckelemente und Turmhaube wurde im vergangenen Herbst unter starken Protesten begonnen. Der Hochbau, der sich am historischen Vorbild orientiert, soll in diesem Jahr starten.
Dombert fordert, mit Kritikern im Gespräch zu bleiben
Die tatsächlichen Kosten könnten erst beziffert werden, wenn die Ausschreibungen laufen und Angebote eingehen, sagte Eschenburg weiter. Größter Posten der Ausschreibungen werde der Rohbau aus rund 2,5 Millionen Ziegelsteinen. Derzeit verkauft die Stiftung auch rund 30 Elemente aus Bohrkernen des Originalfundaments der Kirche, die bei Probebohrungen entnommen wurden. Die kleinen Zylinder aus Ziegel- und Sandstein werden für 500 Euro das Stück abgegeben.
Der Vorsitzende der Fördergesellschaft, der frühere brandenburgische Verfassungsrichter Matthias Dombert, rief zum Dialog mit den Kritikern des Bauprojekts auf. "Überzeugen kann man nur im Gespräch", sagte Dombert. Stiftung und Fördergesellschaft müssten "stärker als bisher Antworten geben" auf kritische Fragen. Dass die Kritik abreißen werde, sei nicht zu erwarten, betonte der Jurist: "Wir müssen vielleicht mit noch mehr rechnen."
Die Kritiker des Wiederaufbaus der Garnisonkirche argumentieren vor allem mit der Geschichte des Bauwerks als preußische Militärkirche und NS-Symbol. Befürworter stellen vor allem die Bedeutung des Barockbaus für das Stadtbild und eine Wiedergutmachung für den Abriss der Ruine in der DDR in den Mittelpunkt. Die evangelische Kirche will den Turm für Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen.