Zu dessen Beginn am Vormittag waren schätzungsweise 200 der rund 550 angemeldeten Teilnehmer eingetroffen. Ungefähr 140 Gegendemonstranten haben sich nach Polizeiangaben in Kelsterbach versammelt, zeitweise gab es eine Sitzblockade, die wieder aufgelöst wurde.
Auf der "Demo der Vielfalt und Liebe Frankfurt" an der Hauptwache mahnte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), dass man sich nicht auf dem errungenen Erfolg der rechtlichen Gleichstellung der "Ehe für alle" ausruhen dürfe. Die Zivilgesellschaft müsse wachsam bleiben. Der Landesvorsitzende der Grünen und Integrations-Staatssekretär Kai Klose sagte, das Ziel sei eine freie, offene und vielfältige Gesellschaft. Die "Demo für alle" stelle diese Werte infrage und sei deshalb in Hessen nicht willkommen. Der Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands Hessen, Matthias E. Janssen, forderte Akzeptanz, nicht Toleranz. Die Vorstellung einer völkisch-autoritären Gesellschaft gehöre auf den Mülleimer der Geschichte, sagte er.
Der Geschäftsführer des Arbeiterwohlfahrt-Kreisverbands Frankfurt, Jürgen G. Richter, bekräftigte, dass man Fundamentalismus entgegentreten müsse. Auf Plakaten standen Parolen wie "Gegen Sexismus und Rassismus - The day will come", "Love is Love" und "Bunte Vielfalt statt braune Einfalt". Zu den Veranstaltern der Demonstration gehörten die Aidshilfe Frankfurt, der Lesben- und Schwulenverband Hessen und die Grünen Hessen.
Auf dem Symposium "Öffnung der Ehe - Folgen für alle" in Kelsterbach geht es um Themen wie "Ehe für alle - stiller Verfassungswandel oder offener Verfassungsbruch?", "Diversity und Elternschaft - brauchen Kinder Vater und Mutter?" oder "Leihmutterschaft - Wie Menschenhandel wieder salonfähig gemacht wird". Das Symposium wird von dem Bündnis "Demo für alle" veranstaltet, nach eigenen Angaben ein Aktionsbündnis verschiedener Familienorganisationen, politischer Vereine, engagierter Einzelpersonen und Initiativen aus ganz Deutschland. Koordiniert werden seine Aktivitäten von Hedwig Freifrau von Beverfoerde (Magdeburg).