Die Zahl registrierter Flüchtlinge fällt in die Spanne, die Union und SPD bei den Sondierungen als maximale Zuwanderungszahl festgelegt hatten. Demnach sollen pro Jahr nicht mehr als 180.000 bis 220.000 Flüchtlinge kommen. Knapp 223.000 Menschen stellten einen Antrag auf Asyl, wie aus den Daten hervorgeht, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und die Leiterin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Jutta Cordt, gemeinsam vorstellten. Gut 24.000 davon seien Folgeanträge oder verzögerte Antragstellungen aus den Vorjahren. Das Bundesamt hat den Angaben zufolge im vergangenen Jahr mehr als 600.000 Verfahren entschieden. Die Zahl der noch anhängigen Verfahren sei damit auf etwa 68.000 gesunken. Vor einem Jahr lag diese Zahl noch bei weit mehr als 400.000.
Bei den Asylentscheidungen erhielten 20,5 Prozent der Betroffenen den Flüchtlingsstatus nach dem Grundgesetz oder der Genfer Flüchtlingskonvention. Weitere 16 Prozent der Antragsteller erhielten den untergeordneten subsidiären Schutz, für den derzeit der Familiennachzug ausgesetzt ist. In knapp sieben Prozent der Fälle wurde ein Abschiebeverbot verhängt. Abgelehnt wurden 38,5 Prozent der Anträge. Der Rest wurde anderweitig erledigt, unter anderen aus formellen Gründen.