Für die kommenden drei bis fünf Jahre geht er daher davon aus, dass das lohn- und einkommensabhängige Steueraufkommen steigt und den anhaltenden Rückgang der Mitgliederzahlen kompensiert.
Für dieses Jahr erwartet die zweitgrößte deutsche Landeskirche einen Verteilbetrag von 725 Millionen Euro, knapp 27 Millionen Euro mehr als 2016. Im Hauskalt kalkuliert sie vorsichtshalber mit 715 Millionen Euro. Grundlage der Berechnungen ist ein erwartetes Kirchensteueraufkommen bei den Finanzämtern von 913 Millionen Euro - gegenüber geschätzten 900,4 Millionen Euro in 2017. Perspektivisch müsse sich die rheinische Kirche allerdings wegen des Mitgliederrückgangs auf sinkende Einnahmen einstellen, sagte Baucks. "Der Konsolidierungsprozess wird uns dauerhaft begleiten, aber auf einer soliden Basis."
Die Kirchensteuerhoheit liegt in der rheinischen Kirche bei den 694 Gemeinden zwischen Niederrhein und Saar, die über ihre Finanzen selbst entscheiden. Von den Einnahmen aus der Kirchensteuer fließen über eine Umlage 10,1 Prozent an die landeskirchliche Ebene, deren Etat ein Volumen von rund 127,4 Millionen Euro hat. Dank der wirtschaftlichen Entwicklung und umgesetzter Sparbeschlüsse der vergangenen Jahre könne erneut ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden, sagte Baucks.
In die Ruhestandsversorgung der Pfarrer und Kirchenbeamten soll noch auf Jahre hinaus jeder vierte Kirchensteuer-Euro fließen, wie der Finanzchef ankündigte. Nach derzeitigem Stand werde auf diese Weise bis 2022 die angestrebte Kapitaldeckung der Versorgungsverpflichtungen von 70 Prozent erreicht. Erstmals legte die Landeskirche einen Haushaltsband vor, der auch über die Verwendung der Mittel Auskunft gibt und nach Baucks' Worten für "Transparenz und Klarheit" sorgen soll. Es gehe darum, zu vermitteln, "was mit anvertrautem Geld geschieht und erreicht wird".