Papst spendet "Urbi et orbi" und ruft zu Frieden auf

Papst spendet "Urbi et orbi" und ruft zu Frieden auf
Papst Franziskus hat am Montag vor Zehntausenden Gläubigen auf dem römischen Petersplatz den traditionellen Segen "Urbi et orbi" gespendet und seine Weihnachtsbotschaft verkündet. Dabei forderte er dazu auf, den neugeborenen Jesus in den Kindern aus Konfliktregionen weltweit zu erkennen.

Gleichzeitig kritisierte er ein allein auf Wachstum orientiertes Wirtschaften, welches das Sozialgefüge und die Umwelt zerstöre. Angesichts der wachsenden Spannungen im Nahen Osten infolge der Anerkennung Jerusalems durch die Vereinigten Staaten als Hauptstadt Israels rief das Kirchenoberhaupt die Konfliktparteien auf, erneut Friedensverhandlungen aufzunehmen. Israelis und Palästinenser müssten sich mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft auf eine Lösung einigen, die "innerhalb von miteinander vereinbarten und international anerkannten Grenzen eine friedliche Koexistenz zweier Staaten ermöglicht", betonte der Papst.

Christen sähen Jesus auch in den Gesichtern syrischer Kinder, die vom Krieg gezeichnet seien. An die Konfliktparteien appellierte Franziskus, die Würde jedes Syrers zu achten und die Gesellschaft unabhängig von ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten wieder aufzubauen.

In seiner Weihnachtsbotschaft erinnerte der Papst an das Schicksal der Kinder im Irak, der von den Feindseligkeiten der vergangenen 15 Jahre verwundet und geteilt sei. Er beklagte überdies die Folgen des Kriegs im Jemen, der ein "großenteils vergessener Konflikt mit tiefgreifenden humanitären Folgen für die Bevölkerung" sei.

Aufruf zu mehr Vertrauen

Angesichts der wachsenden Spannungen um das Atomprogramm von Nordkorea forderte der Papst, die Gegensätze auf der Halbinsel zu überwinden. Mehr gegenseitiges Vertrauen sei im Interesse der ganzen Welt, sagte angesichts der möglichen Folgen einer Eskalation zwischen Nordkorea und den USA.

Vor dem Hintergrund der weltweiten Flüchtlingsströme wies der Papst auf die Kinder hin, "die gezwungen sind, ihre Länder zu verlassen, allein unter unmenschlichen Bedingungen zu reisen und so zur einfachen Beute der Menschenhändler werden". Zwangsmigranten riskierten ihr Leben auf Reisen, die vielfach in Tragödien endeten, sagte er angesichts zahlreicher Bootsunglücke, bei denen Flüchtlinge ums Leben kommen.


Mit Blick auf Afrika wies der Papst auf die Konflikte in Südsudan, Somalia, Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, der Zentralafrikanischen Republik und Nigeria hin. Zudem erinnerte er an seine jüngste Asienreise und forderte erneut Schutz für Minderheiten wie die aus Myanmar vertriebenen Rohingya.