"Ich meine, dass sich so große Konzerne im Strukturwandel nicht nur den Aktionären verpflichtet fühlen dürfen, sondern auch einer Region", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in der "Welt am Sonntag".
Beide Konzerne wollen Arbeitsplätze in Berlin und Görlitz abbauen und ganze Standorte aufgeben. Bischof Dröge mahnte, die Unternehmen müssten im eigenen Interesse soziale Verantwortung übernehmen. Es gehe nicht, "dass man zunächst unternehmerisch erfolgreich ist und sich dann erst um das Soziale kümmert, sondern schon im unternehmerischen Handeln muss immer das Soziale mitgedacht werden", sagte der protestantische Theologe.
Zur Debatte um die Höhe von Managergehältern sagte Dröge: "In unserer Wirtschaft scheint das aus dem Ruder gelaufen zu sein. Ich glaube, es kann niemand erklären, wieso die Bundeskanzlerin einen Bruchteil dessen verdient, was manche Manager verdienen." Natürlich solle derjenige, der mehr Verantwortung trägt, auch mehr verdienen als andere. Es habe sich aber "die Logik des finanziellen Denkens von den realen Gegebenheiten" abgetrennt.