In jeder zehnten Familie schauten die Mitglieder dabei sogar häufiger auf das Display als in die Gesichter der Anwesenden, heißt es in der am Samstag in Leverkusen veröffentlichten Erhebung der Krankenkasse Pronova BKK. Am Esstisch gilt indes in mehr als jedem dritten deutschen Haushalt mit Kindern (37 Prozent) ein strenges Smartphone-Verbot.
Anstatt zum fröhlichen Familienfest zu werden, drohe Weihnachten 2017 "in Sprachlosigkeit zu versinken", sagt Lutz Kaiser, Vorstand der Pronova BKK. Meist bleibe es beim Chatten über Messenger nicht bei einer Nachricht, sondern es werde über Stunden hin- und hergeschrieben. So sei es nicht möglich, abzuschalten und sich wenigstens einmal im Jahr ganz auf die Liebsten zu konzentrieren.
Der Studie zufolge hat mehr als die Hälfte der Familien (52 Prozent) eine eigene Chatgruppe in Messengerdiensten wie Whatsapp oder sozialen Netzwerken wie Facebook eingerichtet (52 Prozent). Das könne sinnvoll und praktisch sein, um sich als Familie zu organisieren oder auch Kontakt zu Angehörigen zu halten, die an anderen Orten wohnen, erklärte die Krankenkasse. Eltern sollten ihren Kindern jedoch früh das richtige Maß bei der Nutzung digitaler Medien vermitteln.
Für die repräsentative Studie mit dem Titel "Die Süchte der Deutschen 2017" wurden im Auftrag der Pronova BKK im August 1.000 Bundesbürgerinnen und -bürger ab 18 Jahren online befragt.