Am Donnerstag empfing er Vertreter des Verbands zu einer Audienz. Ziel der Begegnung sei die Bildung eines gemeinsamen Dialogkomitees gewesen, erklärte der stellvertretende Generalsekretär der Allianz, Thomas Schirrmacher, nach Angaben von Radio Vatikan. Das neue Organ solle künftig die gemeinsame Zusammenarbeit und den Dialog koordinieren.
Evangelikale Theologen hätten sich bereits damit auseinandergesetzt, was sie mit Katholiken gemeinsam hätten und was sie noch trenne, betonte Schirrmacher. Unter dem amtierenden Papst habe sich der Dialog "durchaus stark verändert", erklärte der deutsche Theologe laut Radiobericht. Damit spielte er auf die ablehnende Haltung des Vatikans gegenüber den evangelikalen Kirchen unter den Vorgängern von Papst Franziskus an.
Die Entwicklung der Beziehung unter Papst Franziskus sei innerhalb der evangelikalen Kirchen jedoch unterschiedlich wahrgenommen worden. So hätten einige lokale Vereinigungen der Weltweiten Evangelischen Allianz kürzlich in einem offenen Brief Kritiklosigkeit gegenüber dem Vatikan und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) vorgeworfen.
Bei der Weltweiten Evangelischen Allianz handelt es sich um ein Netzwerk, dem eigenen Angaben nach evangelikale Kirchen in 129 Staaten angeschlossen sind und das insgesamt 600 Millionen Menschen vertritt.