Thüringischer Ministerpräsident für "geradlinige Politiker"

Die Bundesrepublik sei so bunt wie nie. Die Zeiten, in denen eine starke CDU und eine fast ebenso starke SPD ihre Koalitionspartner aussuchen könnten, seien vorbei, unterstrich er. Es gehe nun um sachorientierte Arbeit.

Kramp-Karrenbauer sei im Landtagswahlkampf geradlinig geblieben und habe sich nicht verbogen, unterstrich der Linken-Politiker. Mit ihrer klaren Haltung habe sie in einer Zeit, in der viele vor der AfD in die Knie gingen, verhindert, dass diese im Saarland den Durchmarsch so geschafft habe, wie sie sich ihn vorgestellt habe. Mit der saarländischen Ministerpräsidentin teile er den christlichen Glauben. Ihn als Protestanten sowie Gewerkschafter und Kramp-Karrenbauer als Katholikin verbinde in der katholischen Soziallehre mehr als sie das Parteibuch trenne.

Der scheidende Vorsitzende der saarländischen Landespressekonferenz, Michael Kuderna, sagte, Kramp-Karrenbauer werde für ihren ruhigen, sachlichen, freundlichen und fairen Umgang mit den Journalisten ausgezeichnet. Die saarländische Ministerpräsidentin unterstrich, für Politiker sei es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass sie nicht Nähe zu Journalisten suchten, weil sie eine gesteuerte Berichterstattung erwarteten. Beide Seiten müssten immer wieder neu definieren, was professionelle Distanz sei.

Mit der "Goldenen Ente" zeichnet die saarländische Landespressekonferenz seit 1973 jährlich Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihren Umgang mit der Presse aus. Im vergangenen Jahr war der frühere Piraten-Politiker Michael Hilberer Preisträger. Auch Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU), der Informatik-Professor Wolfgang Wahlster, die Co-Vorsitzende der Grünen, Simone Peter, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn wurden in den Vorjahren geehrt.