Mit einer Entschließung der Generalsynode äußert die VELKD noch einmal die Abschaffung der Frauenordination in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands (LELK) kritisiert. Die LELK hatte im Juni 2016 die Frauenordination abgeschafft und muss sich seitdem internationaler Kritik stellen. Im Beschluss heißt es: "Mit Sorge erfüllt die Generalsynode die folgenschwere Entscheidung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands [...], die Ablehnung der Frauenordination in der Verfassung zu verankern. Die Generalsynode gibt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands dem weiteren Dialog darüber nicht verschließt".
Der Beschluss verweist darauf, dass der Lutherische Weltbund auf seiner Vollversammlung 2017 ebenfalls betont hatte, "dass das biblische Zeugnis in seinem vollen Umfang die Gleichheit aller Menschen als Gottes Ebenbilder würdigt". Die LELK war der Vollversammlung in Windhuk ferngeblieben.
Die Generalsynode ruft dazu auf, den Dialog in allen Partnerschaften mit Lettland "intensiv zu suchen". Außerdem sollten alle gestärkt werden, die durch den Beschluss "großen Einschränkungen unterworfen sind" - die Pastorinnen, die evangelische theologische Fakultät und Gemeinden, die sich - auch vor Gericht - gegen den Synodenbeschluss der LELK wehren.
In der Aussprache zum Beschluss sagte Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs, man hätte statt "großen Einschränkungen" auch "Leiden" sagen können, wenn man sich die persönliche Situation der Pastorinnen in Lettland anschaut. Nach dem Beschluss der LELK werden die Pastorinnen in der lettischen Kirche nicht mehr bezahlt.
Zu Gast in der Generalsynode war auch der Leiter der Abteilung für Auslandsbeziehungen der LELK, was die Synodalen in ihrer Kritik an der LELK ausdrücklich lobten.
Der Lutherische Weltbund hatte bereits 2014 ein Grundsatzpapier zu Gendergerechtigkeit veröffentlicht, in dem der LWB die Frauenordination ausdrücklich als "Fundament für die Stärkung ihrer Bürgerinnenrechte im kirchlichen Kontext" und "einen entscheidenden Schritt zur Verwirklichung von Gendergerechtigkeit in den Kirchen" beschrieb.