"Inmitten einer säkularisierten und weltanschaulich pluralen Gesellschaft, in der viele Mitmenschen nicht mehr zwischen 'katholisch' oder 'evangelisch' unterscheiden, müssen wir gemeinsam auftreten", heißt es in einem gemeinsamen Beitrag des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit". Marx und Bedford-Strohm versprechen darin weitere Annäherungen in der Ökumene.
2017 soll als das Jahr der Ökumene in die Geschichte eingehen"
"In dem Land, wo vor 500 Jahren die Trennung begann, setzen wir auf eine Dynamik der Freundschaft. 2017 soll als das Jahr der Ökumene in die Geschichte eingehen", heißt es in dem ersten gemeinsamen Text kirchenleitender Bischöfe beider Konfessionen zu einem Reformationstag. Marx und Bedford-Strohm verpflichten sich in dem Papier auf "konkrete Schritte, die das Gebet, die Lehre und das Handeln ökumenisch voranbringen".
Zugleich kündigen sie eine Botschaft an Papst Franziskus an. "Wir werden uns in diesem Herbst mit einem gemeinsamen Bericht über den Stand des ökumenischen Weges und die weiteren Schritte in Deutschland an Papst Franziskus wenden." Abschließend heißt es: "Wir wollen klarmachen, dass die Christen in Deutschland nicht mehr zu trennen sind."
###mehr|terms|4331###
Die evangelische Kirche feiert derzeit 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.