Vielmehr müsse man sich inhaltlich mit der Partei und ihren Politikern auseinandersetzen. Anstatt die AfD zu stigmatisieren, gelte es jetzt, sie "ganz klar inhaltlich" zu stellen. "Hier braucht es klare Kante der demokratischen Parteien, ohne dass sie sich dem verhassten Stil anpassen", unterstrich Schorlemmer. Dazu seien "historisch kundige, rhetorisch begabte" und menschennahe Demokraten im Bundestag nötig. Außerdem gehörten die Debatten "wieder aus den Talkshows in den Bundestag", betonte der evangelische Theologe.
Schorlemmer mahnte: "Wir müssen uns mit den politischen Mandatsträgern klar auseinandersetzen und gleichzeitig verstehen, warum manche jetzt so irrational reagieren und dem Eindruck erliegen, den die AfD macht, Deutschland sei auf der Verliererstraße." Die AfD schüre eine Neiddebatte, die Demokratie in Deutschland stehe auf dem Prüfstand.
Der Wittenberger Theologe warnte vor einem fortgesetzten, undifferenzierten "Parteien-Bashing". Dies bringe der AfD immer mehr Stimmen. "Wir müssen wieder dazu kommen, dass Bürgerinnen und Bürger wirklich ihre Stimme abgeben und sich vorher Gedanken gemacht haben und nicht Stimmungen folgen", sagte Schorlemmer.