Die Rohingya müssten geschützt werden, und die geflohenen Menschen sollten in ihre Heimat zurückkehren dürfen, forderte der Sicherheitsrat. Zuvor hatte auch UN-Generalsekretär António Guterres gemahnt, die Militäraktion gegen die Rohingya einzustellen. Er nannte die Vertreibung der Volksgruppe aus Myanmars Bundesstaat Rakhine indirekt eine "ethnische Säuberung". Nach der Flucht eines Drittels der Rohingya-Bevölkerung sei keine andere Beschreibung möglich, sagte Guterres. Fast 380.000 Menschen sind laut dem UN-Generalsekretär nach Bangladesch geflohen. Die humanitäre Lage der Männer, Frauen und Kinder sei katastrophal.
Die De-facto-Regierungschefin von Myanmar, Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, hatte ihre Teilnahme an der Generaldebatte der UN-Vollversammlung nächste Woche in New York abgesagt. Beobachter gehen davon aus, dass sie sich nicht der internationalen Kritik an der Gewalt gegen die Rohingya stellen will.
Immer wieder wurden Rohingya in der Vergangenheit Opfer von Pogromen. Die Behörden im überwiegend buddhistischen Myanmar verweigern der muslimischen Volksgruppe den Status als Minderheit und die Bürgerrechte. Der Konflikt im Rakhine-Staat war erneut aufgeflammt, nachdem sich Rohingya-Rebellen im August zu Angriffen auf Polizei- und Armeeposten bekannt hatten.