Zum Ende der Wittenberger Weltausstellung Reformation hinterlässt die Schweizer Kirche der Lutherstadt und den Lutherstätten ein besonderes Geschenk: das Neue Testament der Zürcher Bibel auf handgeschöpftem Papier. Am Samstagabend überreichte der Vize-Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), Peter Schmid, eines von drei nachgedruckten Originalexemplaren an Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) und den Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein. Der Festakt im Schloss sollte die besondere Verbindung der Reformationsorte Zürich und Wittenberg zum Ausdruck bringen, hieß es. Gastgeber war die Evangelische Wittenbergstiftung, die lokale Geschäftsstelle der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Im Schweizer Pavillon "Prophezey" hatten Mitarbeiter und Besucher seit Beginn der Freiluftausstellung im Mai das Neue Testament der Zürcher Bibel auf einer nachgebauten hölzernen Gutenbergpresse gedruckt. Dabei fertigten sie in 96 Tagen auch drei Sonderexemplare mit 21 Illustrationen von Hans Holbein dem Jüngeren an. Bereits drei Jahre vor dem deutschen Reformator Martin Luther (1483-1546) hatte der Buchdrucker Froschauer 1531 in Zürich die erste vollständige Bibel gedruckt.
Die Schweizer Präsenz im Wittenberger Reformationssommer war ein Projekt des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds, der Schweizer Bischofskonferenz, der Römisch-katholischen Zentralkonferenz der Schweiz sowie der Reformierten Kirchen der Kantone Zürich und Sankt Gallen. Am Sonntag begeht die Weltausstellung anlässlich des 500. Reformationsjubiläums nach 16 Wochen ihren letzten Öffnungstag mit einem sogenannten Aufbruch-Gottesdienst unter der Leitung von Margot Käßmann, Reformationsbotschafterin der EKD.