Knapp die Hälfte der Teilnehmer reiste nach Angaben des CVJM aus dem Ausland an, ein weiteres Viertel seien Migranten mit Fluchterfahrung gewesen. In Wittenberg wollten sich die 16- bis 29-Jährigen noch bis Sonntag unter dem Motto "Grenzenlos - Beyond limits" darüber austauschen, was Reformation heute für sie bedeutet.
Am Samstag trafen die jungen Menschen unter anderem mit dem Vizepräsidenten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Horst Gorski, dem Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg Torsten Zugehör (parteilos) und dem Präses des CVJM Deutschland Karl-Heinz Stengel zusammen. Auch eine Delegation des Vereins aus China mit Vertretern der chinesischen Regierung sei beteiligt gewesen, hieß es.
CVJM-Präses Stengel lobte die Kultur der Offenheit und des Miteinanders auf dem Camp. In einer Zeit von Terror und Unfrieden, sei dies ein "großartiges Zeichen für die Gesellschaft", erklärt er. EKD-Vizepräsident Gorski betonte, dass gerade Gott als Liebe eine Brücke zu allen Menschen baue. Der Generalsekretär Michael Götz vom CVJM Bayern sagte: "'Grenzenlos' ist für uns nicht nur ein politisches Statement gegen Abschottung und Fremdenfeindlichkeit in einer globalisierten Welt, grenzenlos sind auch Liebe und Glaube".
Bei dem einwöchigen CVJM-Treffen auf dem Gelände des Konfi-Camps in Wittenberg standen unter anderem Festival-Abende mit Musik, ein Besuch der Weltausstellung Reformation, Workshops und eine gemeinsame Fahrt nach Berlin auf dem Programm. Gefördert wurde das "International YMCA Reformation Camp" durch das Auswärtige Amt und Zuschüsse aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes.
Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM/YMCA) gilt als die weltweit größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation mit insgesamt 45 Millionen Mitgliedern. In Deutschland hat der CVJM nach eignen Angaben 330.000 Mitglieder. Schwerpunkt ist die örtliche Jugendarbeit in den 2.200 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.