Der Wahlkampf habe begonnen und damit kämen noch stärker polarisierende Debatten über Zuwanderung und den Umgang mit Geflüchteten auf die politische Tagesordnung, erklärte die kirchliche Friedensorganisation am Mittwoch in Berlin. Besonders die AfD trete weiter mit Slogans an die Öffentlichkeit, die Rassismus gegenüber Geflüchteten, Muslimen und Zugewanderten schüren. Die Partei konstruiere dabei ein völkisches Wir, das suggestiv zwischen Herkunftsdeutschen und Einwanderern unterscheide.
Rassismus "schadet uns allen", warnte die Geschäftsführerin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Jutta Weduwen. Zur deutschen Gesellschaft gehörten Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die sich auch als Neue Deutsche bezeichnen, gleichberechtigt dazu. "Wir, das ist für mich die Einwanderungsgesellschaft, die von Zugewanderten und Alteingesessenen gemeinsam gestaltet wird." Darüber hinaus dürfe besonders auch im Wahlkampf nicht aus dem Blick verloren werden, dass Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Armut fliehen, Schutz brauchen, sowohl auf dem Fluchtweg als auch in sicheren Aufnahmeländern.
Neuer Tiefpunkt in der Debatte seien die aktuellen Wahlplakate der AfD, die beispielsweise eine schwangere Frau zeigen unter dem Slogan "Neue Deutsche? Machen wir selber". Rassismus, Sexismus und die Verbreitung von Hass seien Teil des AfD-Programms, kritisierte Jakob Stürmann vom Vorstand der Aktion Sühnezeichen. Das sollte allen bewusst sein, die die AfD immer noch als vermeintliche politische Alternative betrachten.