Der am 7. Juli dieses Jahres von den Vereinten Nationen (UN) beschlossene Vertrag für ein Atomwaffenverbot biete 72 Jahre nach den Atombombenabwürfen von Hiroshima und Nagasaki "die historische Chance" zur Abschaffung der Massenvernichtungswaffen, erklärte der Fuldaer Bischof am Mittwoch.
Wenn Deutschland dem Vertrag beitreten würde, hätte das nach Auffassung von Pax Christi die Folge, dass die im Raketendepot in Büchel im Hunsrück gelagerten Atomwaffen abgezogen werden müssten. Das neue völkerrechtlich verbindliche Abkommen verbiete neben der Herstellung, dem Einsatz und Besitz auch die Drohung mit einem Nuklearschlag sowie die Stationierung von Atomwaffen in anderen Staaten.
Mit dem Verbot komme das Völkerrecht der schon 1965 vom Zweiten Vatikanischen Konzil geforderten Verwerfung jeder Art von Massenvernichtungswaffen nach, erklärte Pax Christi weiter. Auch Papst Franziskus habe sich im Frühjahr gegenüber der UN-Konferenz über das Atomwaffenverbot ähnlich geäußert. "Jede Kriegshandlung, die auf die Vernichtung ganzer Städte oder weiter Gebiete und ihrer Bevölkerung unterschiedslos abstellt, ist ein Verbrechen gegen Gott und gegen den Menschen, das fest und entschieden zu verwerfen ist", sagte er.