Das Reformationsjubiläum wird auch in Worpswede gefeiert: Anfang des Jahres hat die Evangelische Kirchengemeinde Worpswede einen künstlerischen Wettbewerb unter dem Motto "Ich bin so frei" bundesweit ausgeschrieben. Denn die Geschichte der Kirchen im Allgemeinen und auch der evangelischen im Besodneren ist nicht immer eine Geschichte der Freiheit, sondern auch eine der Bevormundung oder sogar Unterdrückung. Dabei sind Freiheit und Befreiung ein wichtiges Thema in der Beziehung zu Gott - sowohl im Alten Testament (Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten) als auch im Neuen Testament (Brief des Apostel Paulus an die Gemeinden in Galatien). Und "Von der Freiheit eines Christenmenschen", eines von Martin Luthers bekanntestens Werken, beschäftigt sich ebenfalls mit dem zentralen Thema der Ausschreibung.
Diese Initiative war Dank der Förderung aus dem Kulturkirchenfonds der Hanns-Lilje-Stiftung und der Landeskirche Hannovers möglich. Deren Wunsch ist es, die Begegnung von Kirche und Theologie mit zeitgenössischer Kunst und Kultur auf- und auszubauen.
Insgesamt 99 Konzepte für ein temporäres Kunstprojekt für die Zionskirche Worpswede wurden eingereicht. Gewonnen hat am Ende mit einem Einstimmigen Beschluss der Jury die Einreichung mit dem Namen "Ohne Titel (Gewölbe/Portal)" von Tillmann Terbuyken.
Am 2. August erhielt die Skulptur Terbuykens Einzug in die Zionskirche, am 6. August wird sie nun im Anschluss an den Gottesdienst um 10 Uhr eröffnet. Zur musikalischen Untermalung spielt Ulrike Dehning Auszügen des Requiems Opus 19-21 von Hanne Darboven auf neuen Ahrendt Barockorgel. Um das Werk zu würdigen, haben sich der Landessuperintendent Hans-Christian Brandy aus Stade und Ingo Vetter, Professor an der Hochschule für Künste Bremen, angekündigt.