An diesem Tag habe die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren könne, teilten Umwelt- und Entwicklungsorganisationen am Dienstag in Berlin mit. Für den Rest des Jahres lebe die Menschheit von den Reserven der Erde.
Nach Angaben des WWF ist der "Welterschöpfungstag" (Earth Overshoot Day) in diesem Jahr um sechs Tage im Kalender nach vorne gerutscht. 2016 hätten die Ressourcen noch bis zum 8. August gereicht. Lebe die Menschheit unverändert weiter wie bisher, benötige sie bis zum Jahr 2030 zwei komplette Planeten, um den Bedarf an Nahrung und nachwachsenden Rohstoffen zu decken. Bis zum Jahr 2050 wären es knapp drei. Noch 1961 habe die Menschheit dagegen nur zwei Drittel der weltweit zur Verfügung stehenden Ressourcen benötigt.
Die dauerhafte Übernutzung habe "unseren Planeten auf die Intensivstation gebracht", warnte WWF-Vorstand Eberhard Brandes. "Die Ökosysteme, die uns mit Wasser, Nahrung oder Energie versorgen, kollabieren." Zu den Auswirkungen des Raubbaus gehörten Dürreperioden, extreme Wetterereignisse, Hungersnöte und Artensterben.
Organisationen wie Germanwatch, Inkota und die Naturschutzjugend kündigten für Mittwoch Proteste am Brandenburger Tor an. Germanwatch fordert von der künftigen Bundesregierung, verbindliche und messbare Ziele zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs festzuschreiben. Die CO2-Emissionen müssten in Deutschland nach zwei Jahren der Stagnation wieder sinken, hieß es.