1500 Menschen gedenken der Opfer des Amoklaufs in München
Ein Jahr nach dem Amoklauf am Münchner Olympia-Einkaufszentrum haben rund 1.500 Menschen der Opfer gedacht. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte bei der Einweihung des Gedenkortes vor dem Einkaufszentrum, der 22. Juli 2016 habe sich tief in die Herzen gebrannt.
"Uns bleibt die Erinnerung an neun einzigartige Menschen, die gewaltsam aus dem Leben gerissen wurden", sagte Seehofer und dankte allen Einsatzkräften, Nachbarn und Passanten, "die in der Tatnacht über sich hinausgewachsen sind".
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Am 22. Juli 2016 hatte der 18-jährige David S. acht Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren sowie eine 45-jährige Frau erschossen, bevor er sich selbst tötete. Der Amoklauf versetzte München für mehrere Stunden in einen Ausnahmszustand. Der Oberbürgermeister der Stadt, Dieter Reiter (SPD), dankte den Angehörigen der Opfer, dass sie gekommen seien, "um Schmerz und Trauer mit uns zu teilen". Der Amokläufer habe einen "Anschlag auf die bunte, tolerante Stadtgesellschaft" verübt, so Reiter. Er sei stolz, dass München "auf diese furchtbare Prüfung mit einem noch stärkeren Zusammenhalt in seiner Stadtgesellschaft reagiert".
Für die Angehörigen sprach Arbnor Segashi. "Es vergeht kein Tag, an dem wir Armela nicht vermissen", sagte der Bruder der 14-Jährigen, die das erste Opfer des Amokschützen war. Dass so viele Menschen zur Gedenkfeier gekommen seien, gebe den Angehörigen Kraft. "Der liebe Gott trägt diese neun Menschen jetzt in seinen Armen. Wir sollten sie in unseren Herzen tragen", schloss Segashi.
In einer interreligiösen Feier weihten Vertreter der Religionsgemeinschaften anschließend das Denkmal der Künstlerin Elke Härtel ein, das in Zusammenarbeit mit den Angehörigen geplant worden war. Es besteht aus einem zweieinhalb Meter hoher Ring aus Edelstahl, der um einen Ginko-Baum liegt. In dem Ring sind die Porträts der neun Opfer zu sehen.