Im Laufe des Donnerstags wurde mit der Ankunft weiterer Delegierter gerechnet. Ferguson sagte, er bedauere, dass rund 50 Mitgliedern wegen Visa-Schwierigkeiten die Einreise nach Deutschland verweigert worden sei. Nach dem Eröffnungsplenum stand für die Delegierten ein Empfang bei Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) auf dem Programm.
Zum Willkommensgottesdienst am Freitag in der Nikolaikirche wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Am Sonntag reisen die Delegierten nach Berlin, am 5. Juli nach Wittenberg. An der Wirkungsstätte von Reformator Martin Luther (1483-1546) wollen die Reformierten ein Zeichen der Ökumene setzen und sich der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" anschließen. Katholiken und Lutheraner hatten sie 1999 unterzeichnet.
In ihrer inhaltlichen Arbeit will sich die Generalversammlung mit Themen wie Migration, Rassismus, Geschlechtergerechtigkeit und den Rechten indigener Völker beschäftigen. Am Ende soll eine Abschlusserklärung zum Thema Weltgerechtigkeit stehen. Zudem wählt die Versammlung einen neuen Präsidenten.
Weltweit gehören rund 80 Millionen Menschen einer reformierten Kirche an. In der Lehre beziehen sie sich, anders als etwa die Lutheraner, die theologisch in direkter Nachfolge Luthers stehen, vor allem auf die Schweizer Reformatoren Ulrich Zwingli (1484-1531) aus Zürich und Johannes Calvin (1509-1564), der in Genf wirkte. Die Generalversammlung wird etwa alle sieben Jahre abgehalten, zuletzt 2010 in den USA, zuvor 2004 in Ghana.